Lieber selbst töten als zu Tode quälen lassen?

Liebe Leser,

Wenn für Hunde die Chance, jemals gesund zu werden, jemals vermittelt werden, Richtung Null geht, erlaubt die aktuelle Rumänische Gesetzeslage schon seit geraumer Zeit die Tötung. Der Hintergedanke hier ist, dass man Platz für weitere eingefangene Hunde schaffen möchte, und kein Geld, kein Futter, keine Resourcen für Tiere “verschwenden” möchte, für die die Warschinlichkeit besteht, dass sie das Public Shelter nie lebend verlassen werden.

Ein Verein, der ein Public Shelter intensiv, gewissenhaft und umfassend betreut, hat jetzt veröffentlicht, dass darüber nachgedacht wurde, und dass man zu der Entscheidung gelangt ist, dass es besser ist, totkranke Hunde auf humane art und weise schlafen zu legen, als sie den von ausserhalb engagierten “Tierärzten” aus Botosani auszuliefern.

Die Überlegung, dass Tierschützer für eine saubere, schmerzfreie, tiergerechte und humane Einschläferung sorgen, wenn denn schon eingeschläfert werden soll, gibt es spätestens seit Herbst 2013. Sogar das Einfliegen von ausländischen Tierärzten war im Gespräch gewesen für verschiedene Städte.

Jetzt hat der Verein “Memory of Tina e.V.” folgendes Statement auf seiner Facebookseite veröffentlicht.

Es sollen zwei Ziele erreicht werden:

  1. Anzahl der Hunde im Public Shelter Suceava senken, damit wenige bis keine Hunde getötet werden müssen, wenn das Tierarzt-Team aus Botosani im Frühjahr mit dem Töten beginnen wird
  2. Hunde, die absehbar keine Lebensqualität haben und nicht haben werden, durch verantwortungsbewusstes Fachpersonal human einschlafen zu lassen.

Auch wenn es einem dabei kalt über den Rücken läuft. In meinen Augen eine mutige Entscheidung, eine unausweichliche, und eine die Respekt verdient, denn die Alternative wäre definitiv der Tod von mehr Hunden auf eine viel grausamere Art und Weise.

Eckhard Kretschmer


Liebe Tierfreunde und Unterstützer desTierheims Suceava …

Wir wenden uns heute in einer sehr ernsten und gleichzeitig auch sehr traurigen Problematik an Euch. Mit Unterstützung von anderen Organisationen wie z.B. der Bernd-Stephan-Stiftung und Tierfreunden aus anderen Gruppen, ist es uns gelungen, bis jetzt in 2015 über 550 Hunde ausreisen lassen zu können. Doch leider ist dies nicht genug, es werden immer wieder neue Hunde ins Shelter gebracht.

Wie Ihr alle wisst, wird man seitens der Stadt Suceava nach dem 31.03.2016 mit der Reduzierung der Hunde anfangen. Jetzt schon wurden zwei nicht ortsansässige Tierärzte damit beauftragt und diese laufen bereits durch das Shelter und schreiben ihre Tötungslisten. Dabei ist ihnen egal, ob es gesunde, kranke, junge oder alte Tiere sind, Hauptsache den Bestand reduzieren.

Sie werden ab April 2016 anfangen zu töten und das mit Sicherheit nicht auf humane Art und Weise. Wir erinnern uns alle an die zwei getöteten Hunde, unter welchen Qualen sie sterben mussten und deren Bilder durch das Netz gingen.

Ketamin: “Euthanasie” ohne richtige Betäubung in Suceava

Dogs killed today 05.iune, at 2 PM in P.S. Suceava !!!! Caini omorati astazi, 05.iunie, ora 14, in ecarisajul Suceava!!!!

Wir waren uns alle in anderen Diskussionen zum größten Teil einig, dass todkranke Hunde auf humane Weise erlöst werden sollten. Dies ist bis heute aus unterschiedlichsten Gründen nicht geschehen. Uns ist allen bewusst, dass wir Tiere, die unheilbar erkrankt sind, nicht retten und therapieren können, auch wenn wir es uns noch so sehr wünschen und Tierschutz bedeutet eben auch, dass man kein Tier leiden lässt! Aus diesem Grund haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen, die Tiere auf humane Weise zu erlösen, die todkrank sind und nur noch vor sich hin vegetieren.

Susanne und Ralf werden bei ihrer bevorstehenden Reise nach Suceava gemeinsam mit Dr. Catalin alles Weitere besprechen und in die Wege leiten. Beide fahren dieses Mal mit einem sehr schlechten Gefühl nach Rumänien und möchten am liebsten die Fahrt nicht antreten, denn ihnen, wie auch uns allen hier, liegt das Schicksal der Tiere so sehr am Herzen.

Bitte versucht diese Maßnahme zu verstehen, die Zeit läuft uns einfach davon. Wir möchten zum einen verhindern, dass die Hunde durch die von der Stadt beauftragten Tierärzte jämmerlich und qualvoll getötet werden und zum anderen müssen wir im besten Sinn für ALLE Hunde handeln.

Wir möchten an dieser Stelle noch einmal betonen, dass wir mit Sicherheit keine Mörder sind, denn dies wird man uns sicherlich unterstellen. Wenn es nach uns ginge, würden wir alles dran setzen, dass jedes Tier überlebt. Doch uns sind die Hände gebunden und wenigstens können wir so, wenn auch auf sehr unschöne Weise, die anderen Hunde, die jung oder gesund sind und vielleicht schon auf der Tötungsliste stehen, retten. Wir haben uns diese Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht und hoffen irgendwie, dass Ihr es dennoch nachvollziehen könnt.

Quelle: Tierheim – Suceava – Dialog