LPT Broschüre – Serie, Teil 1

INFORMATIONEN ZU LPT

Mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Tötung von Tieren

In der Selbstbeschreibung des Unternehmens heißt es:

„Die Gesellschaft betreibt die Aufzucht, das Halten und die Veräußerung von Versuchstieren für Forschungszwecke aller Art und die Erledigung damit zusammenhängender Aufträge.“

Der Familienbetrieb LPT mit Sitz in Hamburg-Neugraben ist eines der größten deutschen Auftragslabore.
Fred Leuschner, geb. 17.02.1922 in Dresden, gründete im Jahr 1961 das Institut für Pharmakologische und Toxikologische Untersuchungen in Hamburg. Hiermit legte er den Grundstein für den Tod zehntausender Tiere, welche in den Laboren seines Unternehmens seit inzwischen mehr als 55 Jahren sterben sollten. Fred Leuschner war maßgeblich an der Leitung seines Instituts beteiligt und hat in dieser Zeit mehr als 100 wissenschaftliche Publikationen herausgebracht. Er starb am 17. Februar 1995, jedoch endete damit das Leid der Tiere nicht.
Bereits 1975 wurde das Unternehmen LPT – Laboratory of Pharmacology and Toxicology GmbH & Co. KG in Hamburg gegründet. Heute leiten Fred Leuschners Söhne das Unternehmen, Jost Thomas Albert Leuschner als alleiniger Geschäftsführer und Gesellschafter und Ivo Leuschner als Kommanditist. Ebenfalls finanziell involviert in das Netzwerk aus Firmen und Tochterfirmen der Leuschners ist Annemarie Theodore Elisabeth Leuschner.Zwischenablage01.jpg

Das Unternehmen betreut Kunden in über 25 Ländern und beschäftigt derzeitig ca. 160 MitarbeiterInnen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung gab im April 2015 bekannt, dass das LPT für die Prüfkategorien 2, 3, 4 und 9 eine sogenannte Good Laboratory Practice*-Bescheinigung besitzt:
• Prüfungen zur Bestimmung der toxikologischen Eigenschaften
• Prüfungen zur Bestimmung der erbgutverändernden Eigenschaften
• Ökotoxikologische Prüfungen zur Bestimmung der Auswirkungen auf aquatische und terrestrische Organismen
• Sonstige Prüfungen

Auf Basis dieser Prüfkategorien werden bei LPT im Auftrag unterschiedlicher Unternehmen (etwa Pharma- oder Chemiekonzerne) und Forschungsinstitute nach eigenen Angaben Tierversuche an Mäusen, Ratten, Hamstern, Meerschweinchen, Kaninchen, Hunden, Affen, Katzen, Schweinen, Fischen und Vögeln durchgeführt. Unter anderem per oraler Verabreichung, Infusion, Inhalation oder Injektion werden den Tieren im Rahmen der Versuche Medikamente, Chemikalien oder andere giftige Substanzen verabreicht. Auch die in weiten Kreisen umstrittenen und lang andauernden Botox-Versuche (Testen des Nervengiftes Botulinumtoxin) wurden und werden bei LPT u. a. im Auftrag der Firma Merz durchgeführt. Die von den Versuchen betroffenen Tiere teilen alle ein gemeinsames Schicksal: Kein Tier verlässt das Labor lebend. Alle Tiere sterben bei den Versuchen oder werden nach deren Ende getötet.

Neben dem Hauptsitz in Neugraben betreibt LPT außerdem seit über 45 Jahren ein „Labor und Sammellager für Versuchstiere“ in Neu WulmstorfMienenbüttel bei Hamburg, welches erst 2008 erheblich erweitert wurde. Auf dem Gelände können zeitgleich mehrere hundert Hunde in Zwingeranlagen untergebracht werden, die von außen einsehbar sind. Der LPT-Standort in Mienenbüttel gehört darüber hinaus (neben dem Covance-Labor in Münster) zu den wenigen deutschen Auftragslaboren, die Versuche an Primaten durchführen. Die gesamten Kapazitäten des Standorts umfassen unter anderem ca. 10.000 Mäuse, über 1.500 Hunde und bis zu 500 Affen. Darüber hinaus befindet sich im schleswig-holsteinischen Löhndorf ein weiterer Standort des Unternehmens, der bisher keine öffentliche Aufmerksamkeit erhalten hat. Das gutshofartige Gelände samt Herrenhaus befindet sich in einer abgeschiedenen Gegend im Landkreis Plön. In Löhndorf werden u. a. Kaninchen für Versuchszwecke gezüchtet.
Auf dem Gelände befinden sich neben den unmittelbar durch LPT genutzten Räumlichkeiten auch eine Biogasanlage und ein Landmaschinenverleih, die durch die Familie Leuschner betrieben werden.

Hauptsitz

LPT – Laboratory of Pharmacology and Toxicology GmbH & Co. KG
Redderweg 8, D-21147 Hamburg
Postadresse
Postfach 920461,
D-21134 Hamburg
Tel.: 040-70 20 20
Fax: 040-70 20 22 99
E-Mail: LPT@LPT-Hamburg.de

Labor Mienenbüttel

Oldendorfer Straße 41,
D-21629 Neu Wulmstorf

Gut Löhndorf

Löhndorf 4,
D-24601 Wankendorf
(Kreis Plön, Schleswig-Holstein)Zwischenablage01.jpg


INFORMATIONEN ZU TIERVERSUCHEN

Systematische Gewalt an Tieren

Tierversuche werden in verschiedenen Bereichen durchgeführt, so zum Beispiel in der medizinischen und biologischen Grundlagenforschung, im Rahmen der Entwicklung von Arzneimitteln oder bei Schädlichkeits- und Verträglichkeitsprüfungen von chemischen Substanzen. Laut dem Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mussten hierfür im Jahr 2014 rund 2,8 Millionen Tiere in deutschen Versuchslaboren leiden und sterben. Hinter dieser Zahl verbergen sich einzigartige Lebewesen, deren Leben gewaltsam beendet wurde: Mäuse, Ratten, Hunde, Schweine, Katzen, Kaninchen, Affen, Vögel und viele andere Tiere. Für die betroffenen Tiere ist der Tierversuch ein Prozess unbeschreiblichen Leidens. Sie werden gezüchtet, eingesperrt und grundlegender Bedürfnisse, etwa nach Bewegungsfreiheit, körperlicher Unversehrtheit und sozialen Kontakten, beraubt. Sie werden benutzt, verbraucht und letzten Endes getötet.
Doch kein Tier dieser Welt geht freiwillig in das Versuchslabor und lässt sich unermessliche Schmerzen zufügen. Die Interessen der Tiere werden kategorisch übergangen. Was bei Tierversuchen zählt, sind einzig die Interessen von Menschen und der Zweck, den diese für die betreffenden Tiere vorsehen. So sind Tierversuche für die meisten Zwecke legal und durch das Tierschutzgesetz rechtlich abgesichert. Dieses erlaubt das Zufügen von Schmerzen, Leiden und Schäden, wenn ein „vernünftiger Grund“, mit dem in der Regel menschliche Interessen gemeint sind, vorliegt. Zum Teil sind für die Entwicklung und das Testen bestimmter Stoffe Tierversuche sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Es sind vor allem ökonomische Interessen, die für das Durchführen von Tierversuchen von Bedeutung sind. Denn an Tierversuchen verdienen nicht nur die VivisektorInnen. Sie sind vielmehr die Grundlage einer ganzen Industrie: Tierzuchtkonzerne wie Marshall, Envigo oder Charles River, Transportgesellschaften wie Air France/KLM, Futterhersteller, Laborbedarfhersteller und andere Zulieferbetriebe, und nicht zuletzt die KundInnen aus der Industrie verdienen an Tierversuchen. Im Mittelpunkt steht dabei nicht die Heilung von Menschen oder Tieren, sondern die Erwirtschaftung von Profiten.
Etliche MedizinerInnen und ForscherInnen lehnen Tierversuche aus methodologischen Gründen ab. Ein wichtiges Argument hierfür sind die berechtigten und begründeten Zweifel, dass Versuche an Tieren auf Menschen übertragbar seien. Die Organisation Ärzte gegen Tierversuche beispielsweise engagiert sich in diesem Kontext und stellt Informationen zu den methodischen Defiziten tierversuchsbasierter Forschung sowie zu Alternativen bereit. Doch ob ein Versuch übertragbar ist oder nicht, ist für die ethische Bewertung letztlich unerheblich. Das entscheidende Argument für die Beendigung von Tierversuchen ist und bleibt die mit der Nutzung verbundene Gewalt, Gefangenhaltung und Tötung der Tiere. Keine wissenschaftliche Erkenntnis rechtfertigt die Ermordung eines empfindsamen Lebewesens. Anstelle von Tierversuchen bedarf es einer Forschungsethik, deren Grundlage es ist, dass Forschung keine Opfer produzieren darf.

Tierversuche sind nur ein Bereich von vielen, in denen Tiere gewaltsam genutzt werden. Egal ob im Versuchslabor, dem Schlachthof oder der Mastanlage: Es muss endlich Schluss sein mit der Ausbeutung und Tötung von Tieren für menschliche Zwecke.

„Es sind vor allem ökonomische Interessen, die für das Durchführen von Tierversuchen
von Bedeutung sind.“

2014 starben rund 2.800.000 Tiere in deutschen Versuchslaboren

„Anstelle von Tierversuchen bedarf es einer Forschungsethik, deren Grundlage es ist, dass Forschung KEINE OPFER produzieren darf.“2. TIERVERSUCHE BEI LPT

VERSUCHE AN HUNDEN

Neben den üblicherweise als Hunde bezeichneten Haushunden, die eine domestizierte Form des Wolfes sind, gehören beispielsweise auch Füchse und Wölfe zur Familie der Hunde, welche eine Unterfamilie der Hundeartigen darstellt. Ihr Lebensraum erstreckt sich über alle Kontinente, wobei sie in einigen Regionen erst durch den Menschen heimisch wurden. Hunde haben einen sehr guten Hörsinn und bewegliche Ohrmuscheln, mit denen sie Geräuschquellen nicht nur gut orten können, sondern die sie auch zur Kommunikation benutzen. Die verschiedenen Rassen haben ansonsten teils sehr unterschiedliche Eigenschaften. Hunde sind Rudeltiere und folglich nicht gerne allein.Zwischenablage01

Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wurden im Jahr 2014 in Deutschland 4.636 Hunde für Versuche verwendet. Die meistgenutzte Hunderasse ist dabei der Beagle. Sein pflegeleichtes Fell, vor allem aber sein vertrauensvolles und liebenswürdiges Wesen werden von den Versuchslaboren ausgenutzt. Beagles gelten als intelligent und aufgeweckt, sanft und anpassungsfähig, zuweilen auch dickköpfig. Bis ins 20. Jahrhundert wurden Beagles hauptsächlich für die Jagd in Meuten gezüchtet und haben daher einen ausgeprägten Bewegungstrieb und vertragen sich gut in Gruppen. Ihre natürliche Lebenserwartung beträgt 12 bis 15 Jahre.

Zwischenablage01.jpgHunde werden unter anderem für Medikamententests und Giftigkeitsprüfungen, zum Beispiel für Pestizide, eingesetzt. Auch für Tierfutter werden teilweise Tierversuche, unter anderem an Hunden, durchgeführt.
Das LPT hält etliche Beagles am Standort in Mienenbüttel.

„Sein pflegeleichtes Fell, vor allem aber sein vertrauensvolles und liebenswürdiges Wesen werden von den Versuchslaboren ausgenutzt.“

Im Jahr 2014 wurden in Deutschland 4.636 Hunde für Versuche verwendethinterverschlbroschaffe.jpg


Auf Mapofhope veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis und Unterstützung durch:
© Kampagne LPT-Schließen
Hamburg, 2017
Layout: Katharina Rot
Bildnachweise
Wir bedanken uns für das Bereitstellen des Bildmaterials dieser Broschüre unter anderem bei:

PETA (S. 15), BUAV – British Union for Abolition of Vivisevtion (S. 16 & 21),
Ärzte gegen Tierversuche (S. 17 & 30),
speakupforthevoiceless.org (S. 31),
CAARE – Citizens for Alternatives to
Animal Research and Experimentation
(S. 20) und Animal Aid (S. 24 & 26).
http://www.lpt-schliessen.org
info@lpt-schliessen.org

Die gesamte Broschüre kann als PDF direkt bei http://www.lpt-schliessen.org heruntergeladen werden.

Was kann ich tun?