Update Tierschutz-Zentrum Hannover gestern in Mienenbüttel

Wir haben in den letzten Stunden ein paar spannende Dinge erlebt, die kurz hintereinander erfolgt sind, und miteinander zu tun haben können, aber nicht müssen.

Sonntag Mittag Besuch von Prof. Dr.  Hackbarth/Tierschutzzentrum

Hier hat es inwischen Kommunikation gegeben, und auch, wenn er selbst dies nicht ausdrücklich bestätigt bisher, wage ich mich soweit vor, dass es keinen anderen Externen gibt, der Geld für eine regelmässige und unangemeldete Kontrolle zahlt, die dann auch noch vom LPT jeweils hereingelassen wird, ausser einem Geschäftspartner, der um sein eigenes Image besorgt ist. Die Liste der Geschäftspartner, für die aktuell in Mienenbüttel noch Versuche laufen, ist kurz. Da steht, nach allem, was man weiss, nur der Name “Merck” und es passt zu deren Formulierungen gegenüber der Presse, dass sie engmaschig kontrollieren “lassen”. Da Herr Prof. Dr. Hackbarth darum gebeten hat, dass die Empfängerin seiner Antwort diese an ihre Tierschutzfreunde weiterreicht, veröffentliche ich Ausschnitte aus dem Mailwechsel hier:

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Montag morgen: Auffällig viele Mitarbeiter sehr früh schon in Mienenbüttel

Sehr früh schon bemerkten die Mahnwächter aussergewöhnliche viele Fahrzeuge, und damit viele Mitarbeiter, die das Gelände LPT Mienenbüttel betraten.

Montag 10:00 Uhr und später: Razzien an allen LPT Standorten

Auffallend viele Beamte und Angestellte von Staatsanwaltschaft, Veterinärbehörden und der Polizei durchsuchten alle drei Standorte. Gut Löhndorf deshalb, weil dort das Archiv des LPT untergebracht sein soll. Das ist vor allem deshalb spannend, weil sich so ggf. noch viel mehr Licht in Manipulationen bringen lässt, als ohnhin schon bekannt ist.

Alles das KANN, muss aber nicht miteinander zusammen hängen.

Es gibt mehrere denkbare Szenarien:

  1. Zufall. Tierschutzzentrum kommt immer unangemeldet, und da die Fahrt weit ist, macht er das vielleicht gerne dann, wenn er keine anderen Termine hat, also nach Möglichkeit nicht werktags. Montag morgen kommen die Mitarbeiter nach Prüfung durch Merck und Behörden in grösserer Zahl, da die Versuche jetzt intensiver, gestraffter zuende gebracht werden sollen, und damit mehr Manpower erforderlich ist. Die Polizei kommt genauso zufällig, weil sie ohnehin zufällig vorhatte, heute dort an allen Standorten zu suchen.
  2. Tierschutz-Zentrum ist etwas aufgefallen, oder Mitarbeiter haben ihn beobachtet, und dem Chef gemeldet, dass er u.U. bei irgend etwas kritisch gekuckt hat. Chef hat dann alle Mitarbeiter mobilisiert, weil er hoffte, vor der eventuell anstehenden Kontrolle durch die Behörden, ausgelöst durch den sich sorgenden Prof. Dr. Hackbarth noch schnell einige Mängel gemeinsam beseitigen/abstellen zu können. Die Polizei erfuhr von der auffällig hohen Mitarbeiterzahl und entschied spontan, heute zuzuschlagen. Das hat nur solange gedauert, weil man für alle drei Standorte die Spezialkräfte mobilisieren, briefen und synchronisieren musste.
  3. Tierschutz-Zentrum hat seinen Besuch durchgeführt wie immer, der aber nichts mit den Ereignissen von Montag zu tun hat. Die Behörden hatten vor, heute gegen 10:00 Uhr auf allen drei Standorten zuzugreifen. Diese Info bekam der Chef irgendwann im Laufe des späten Abends oder nachts, und hat seine Mitarbeiter mobilisiert, noch schnell “aufzuräumen”. Das ist allerdings nicht wirklich warscheinlich, denn es gibt nichts auffälligeres, als deutlich “zu viele Mitarbeiter” am intensiven Aufräumen wenn die Polizei aufs Gelände kommt.

Wir werden es mit Sicherheit erfahren.

Bedeutet das oben geschriebene jetzt, dass Prof. Dr. Hackbarth auf Seiten des Tierschutzes ist, wie wir ihn verstehen?

Nein. Er ist ein Technokrat, der exakt genormte Schablonen über Sachverhalte legt, und seinem Auftraggeber dazu bericht erstattet. Er tut das, was er immer getan hat während seiner Berufstätigkeit.

Verfahrenstechniker durch und durch beurteilt er Tierversuche nicht danach, ob Tiere leiden oder ob man sie überhaupt dafür nutzen sollte, sondern schlicht danach, ob die aktuell am Standort gültigen Tierschutznormen für Tierversuche (die deutlich mehr Quälerei zulassen als das Tierschutzgesetz für die Haltung von “Nicht-Tierversuchstieren” erlaubt) eingehalten werden oder nicht. Wenn also eine genehmigte Versuchsanordnung das schmerzhafte Verbluten eines Hundes z.B. vorsieht, dann wird er das nicht beanstanden, sondern lediglich prüfen, ob der Versuch inklusive dieses Leiden-Lassens behördlich genau so freigegeben, also genehmigt wurde.

Damit ist er keiner derjenigen, die auf unseren Demos mitmarschieren würden. Aber er ist ein externer Garant, dass in den letzten Wochen keine “über das behördlich genehmigte hinaus” gehende Tierquälerei im LPT stattgefunden hat. Denn man konnte ja jederzeit mit seinem unangemeldeten und engmaschigen Besuch rechnen, wie auch Merck in seinen Pressemeldungen andeutete.

So gesehen: Es sind uns warscheinlich gestern und heute einige Fragen beantwortet worden.

Das ist jedenfalls meine Sicht auf die Ereignisse der letzten 32 Stunden.

Vielleicht kann der Eine oder Andere damit etwas anfangen.

Mein Informationsstand ist von Sonntag, 25.11.2019 gegen 17:30 Uhr

Eckhard Kretschmer

Wichtiger Termin! Jetzt erst recht:

Freitag, 17:00 Uhr Wankendorf bei Plön! Für Details bitte auf das Bild klicken:

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