Tierversuche gehören ABGESCHAFFT

Aktuell wird immer wieder berichtet, dass Menschen sich getroffen haben, um den Standort Mienenbüttel der Provivo, ehemals Skandallabor LPT, zu besichtigen. Es gibt viele Bilder und es gibt viele Meinungen, dazu dann viele Kommentare, im nächsten Schritt Anfeindungen, Diskussionen, Blockaden, Freundschaftskündigungen, Drohungen, und wer weiß, vielleicht sogar schon Anzeigen von Tierschützern gegen Tierschützer.

Auf der einen Seite kann man sich fragen, ob diese große Aufmerksamkeit für diesen Nebenschauplatz vielleicht den Falschen hilft.

Auf der anderen Seite kann man nachvollziehen, dass Menschen, die seit Monaten, ja seit Jahren gegen den fortgesetzten Tiermissbrauch durch die Leuschner-Gruppe vor Ort aktiv waren, mit großer Aufmerksamkeit beobachten, was auf dem Gelände in Mienenbüttel passiert, geplant ist, finanziert, gesponsort und veröffentlicht wird.

Daher habe ich mich entschieden, allen, die sich respektvoll, nachvollziehbar und relevant sich mit dieser Liegenschaft und den aktuell dort aktiven Akteuren beschäftigen, und dies veröffentlichen, Raum zu geben. Will man einmal da drinnen sein, wo Lukas seine Aufdeckungsfilme gedreht hat? Will man das Grauen so erleben, inhalieren, das dort “schwebt”, oder will man dem “Neuen”, das dort angekündigt wurde, die Chance geben, auf einen zu wirken? Beides kann ich akzeptieren.

Mienenbüttel ist ein Symbol geworden.

  • Zentrum der Tierquälerei durch Provivo, das sich damals noch LPT nannte
  • Zentrum des Protestes mit durchgehenden bewundernswerten Mahnwachen
  • Einziger dauerhaft geschlossener Laborstandort der Provivo/LPT überhaupt

Aber sollte unsere Aufmerksamkeit und Energie jetzt nicht eher darauf gerichtet werden, wie wir das Aufhören von Tierversuchen erreichen können?
Sollten wir uns nicht eher verbünden, um gemeinsam, Hand in Hand, wie im Winter 19/20 generell gegen Tierversuche zu kämpfen? Und ist die einzige Möglichkeit, Tierversuche zu reduzieren, und den Weg einzufordern, Wege zu finden, auf Tierversuche total zu verzichten, nicht deutlich wichtiger, als die Frage, wie hoch die Pacht für ein Grundstück ist, das jedenfalls im Kontext mit Tierversuchen Vergangenheit ist?

Wir brauchen neue, an alle inzwischen vorhandenen 3R Möglichkeiten angepasste Gesetze für Europa, und die werden in Brüssel gemacht.

Wir brauchen Politiker, die das Thema Tierversuche und deren Vermeidbarkeit auf dem Schirm haben, und die sich in Brüssel, aber auch in Berlin, dafür einsetzen, weil sie UNSERE Vertreter in den Parlamenten sind.

Und wir brauchen eine schonungslose Jagt auf Tierquäler, auch und vor allem auf diejenigen, die auf der Gehaltsliste der Provivo, ehemals LPT standen, und ggf. noch stehen.

Deshalb: Gibt es Fotoberichte aus Mienenbüttel, schaue ich mir die Bilder mit gemischten Gefühlen an. Aber ich glaube, wir sollten unsere Energie nicht darin verschwenden, uns dazu anzugiften, ob uns der neue Pächter samt Vorgeschichte, der uns relativ unbekannte Pachtvertrag oder die Einstellung einzelner unserer Mitkämpfer pro oder contra Neupächter gefällt oder nicht…

Lasst uns doch gemeinsam das tun, wofür wir angetreten sind:
Tierversuche gehören ABGESCHAFFT

Und lasst nicht zu dass die Tierversuchs-Lobby sich kaputtlacht, weil sie sieht, wie ihre noch vor einem Jahr unbequemen, ja vielleicht sogar mächtigen Gegner, sich auf Facebook gegenseitig frikassieren!

Bitte seid friedlich miteinander,

Bitte seid vereint im Kampf gegen Tierversuche,

Bitte bleibt gesund!

Euer Eckhard