„Bayrischer Tierschutzverein“ will 32 Hunde in Rumänien töten lassen

PRESSEMITTEILUNG TIERSCHUTZ HILDESHEIM 02.09.2015

Quelle Text: Tierschutz Hildesheim

Quelle Bild: Facebook

Tierheim Hildesheim fühlt sich von “Tierschützerin” aus Süddeutschland massiv erpresst.

Zazou im Tierheim Hildesheim könnte schon längst eine tolle Familie haben. Der Verein, der sie aus Rumänien nach Deutschland brachte, blockiert dies und zwar seit dem 10.06.2015. Aber nicht, um dem Hund eine gute Zukunft zu verschaffen: Lebensstern e.V. hat angekündigt, den Hund abholen zu wollen, um ihn zurück in die Straßenhunde-Hölle Rumäniens zu schicken. Aktuell zum 2.Mal.

zazoutextDer Tierschutzverein “Lebensstern e.V.” führt u.a. verletzte und erkrankte Hunde nach Deutschland ein.

So auch Zazou, einen süssen Strubbel aus Rumänien, der angeblich aus einer der Bukarester Tötungen stammt. Eine Endstelle gab es für Zazou nicht, aber immerhin eine Pflegestelle, die allerdings nach kurzer Zeit dem Verein mitteilte, dass ein Verbleiben des Hundes dort nicht möglich sei und mehrfach um Abholung bat. Helen Seuckan holte den Hund nicht ab. So musste sich das Paar entscheiden, den Hund in der ersten Junihälfte 2015 im nächstgelegenen Tierheim (in Hildesheim) abzugeben. Hier wurde der Hund nach Rücksprache mit der Frau Seuckan für den Verein Lebensstern in Pension genommen. Frau Seuckan teilte dann mit, die Hündin Zazou nach Rumänien zurückbringen zu wollen (Originalmail liegt vor). Da bei der Hündin in der Tierarztpraxis Fieber festgestellt wurde, erklärte die gerade anwesende Amtsveterinärin den Hund für nicht transportfähig. Bei der tierärztlichen Untersuchung wurden auch diverse offene Hautstellen und eine deutliche Lahmheit befundet, die ohne tägliche Gabe von Schmerzmitteln nicht tierschutzgerecht wären. Frau Seuckan wurde das Angebot gemacht, die Hündin Zazou für die übliche Abgabegebühr von 80€ dem Tierheim zu übereignen und damit eine Rückkehr nach Rumänien zu verhindern. Das wurde von Frau Seukan abgelehnt.

Die Freigabe zur Abholung durch Frau Seuckan von Lebensstern e.V, wurde vom Veterinärtamt am 24.06.2015 mitgeteilt. Zazou hatte eine geprüfte Pflegestelle und hätte abgeholt werden können. Das ist bis heute nicht erfolgt. Eine nochmalige Bitte um Übereignung des Hundes lief ins Leere. Frau Seuckan bestand – und besteht – “aus Prinzip” darauf, diesen Hund, der ihrem Verein gehört, zurück zu bekommen. Allerdings weigerte sie sich stets, die bis dahin angefallenen Pensionskosten zu begleichen, die im Hildesheimer Tierheim für die Betreuung inzwischen entstanden sind.

Auf Facebook mobilisierte Frau Seuckan zahlreiche ihrer “Fans”, das Tierheim und den Amtsveterinär zu kontaktieren. Sie schreckte auch nicht davor zurück, auf Bewertungsportalen das Tierheim schlechtzuschreiben, obwohl sie nie vor Ort war und die Gegebenheiten dort daher nicht kennen kann.

Die Situation eskalierte in den letzten Tagen – 32 Hunde sollen ermordet werden

Die Situation eskalierte in den letzten Tagen, als Frau Seuckan öffentlich auf der Facebookpräsenz ihres Vereines ankündigte, 32 Hunde in Rumänien brutal ermorden lassen zu wollen, da durch die entstandene Öffentlichkeit im Zusammenhang mit Zazou die Spenden für ihren Verein zurückgegangen seien. Vor diesem Hintergrund ist es für uns (den Tierschutzverein Hildesheim und das Tierheim Hildesheim) unverständlich, warum sie die Fahrt von Weihenstephan nach Hildesheim und zurück unternehmen, und knapp 1000 Euro bezahle würde, anstatt Hunde, für die sie in Rumänien Verantwortung trägt, schlicht zu füttern. In vielen Postings auf ihrer Seite ist von einer variablen Anzahl von 320 bis 400 von ihr so genannten “Bestandshunden” die Rede, die sie gerettet habe. Allerdings ist Lebensstern e.V. fast der einzige Verein, der eine solche Anzahl von angeblich geretteten Hunden publiziert und für diese Spenden sammelt, ohne eine vollständige, leicht einsehbare Liste der Hunde zu veröffentlichen, damit sie alle schnell adoptiert werden könnten.

Mahnwache angekündigt

Nachdem am letzten Dienstag (02.09.2015) Frau Seuckan die Abholung von Zazou ankündigte, und Tierfreunde davon erfuhren, ging eine Welle der Solidarität durch das Netz, und nicht nur durch dieses. Eine Mahnwache vor dem Hildesheimer Tierheim wurde angekündigt. Tierfreunde taten sich zusammen und sammelten Geld, um den Hund auszulösen und ihm das Schicksal der Rückführung und Tötung in Rumänien zu ersparen. Eine Hildesheimerin rief dazu auf, bei Lebensstern anzurufen und Frau Seuckan zu bitten, Zazou von ihrer bösen Absicht zu verschonen, und sie zu bitten, keine Hunde zu töten.

Inzwischen ist das Profil dieser Hildesheimerin nicht mehr aufrufbar. Frau Seuckan hatte öffentlich mehrfach allen mit Konsequenzen gedroht, die ihr Vorgehen kritisierten und öffentlich machten.

Das Tierheim und seine Leiterin leiden seit Tagen unter Telefonterror seitens Personen, die anrufen, um wüste Beschimpfungen auszustoßen und die Angestellten fühlen sich zu Unrecht unter Druck gesetzt. „Wir sind nicht der richtige Adressat für Wutausbrüche“ sagt die Tierheimleitung Frau Oelschläger, die so etwas in ihrer langjährigen Tätigkeit vor Ort noch nicht erlebt hat. „Dieser Verein Lebensstern nimmt Tiere als Druckmittel und manipuliert per Facebook Menschen mit Falschinformationen.  Außerdem können wir einer Frau, die immer wieder davon spricht, 32 Hunde und Zazou in die Tötung Rumäniens zu schicken, doch die bezaubernde Zazou nicht übergeben, wenn wir unsere Verantwortung im Tierschutz ernst nehmen.“ Eine Rechtsanwaltskanzlei wurde involviert.

Das nochmalige Angebot, die Kosten komplett zu erlassen und dafür Zazou übereignet zu bekommen wurde wieder abgelehnt. Was ist mit der Aussage, das Pensionsgeld für Zazou würde die Hunde in Rumänien retten? Warum wird dann dieses Angebot nicht angenommen?

Der Tierschutz distanziert sich in aller Form von diesen angeblichen Machtspielen. Für alle Vorgänge gibt es Unterlagen und ein Pensionshund ist während der Öffnungszeiten immer für Besucher sichtbar, also kann sich jeder vom Wohlergehen der Hündin Zazou überzeugen.

Über Tierschutz Hildesheim u. Umgebung e.V.

Im Juni 1938 wurde der Verein gegründet. Er ist als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Dem Verein ist ein Tierheim angegliedert, dieses verfügt bei Gruppenhaltung über eine Aufnahmekapazität von ca. 50 Hunden, 150 Katzen und 120 Kleintieren. Wildtiere, Greifvögel usw. können nur kurzfristig zur tierärztlichen Behandlung aufgenommen werden. Vereinsziel ist es, sich für die Rechte der Tiere einzusetzen, durch Beratung die Menschen zu sensibilisieren, Aufklärungsarbeit zu betreiben und gegen jegliche Tierquälerei vorzugehen.

Website: http://www.tierheim-hildesheim.de

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